The University of Aizu Haupteingang

Samstag, 30. März 2013

Tokio Tag 4 - Tokyo Tower, Zojoji-Schrein, Hamarikyu Garten, Asakusa, Tokyo Sky Tree

Mein 4. Tag war einer mit den meisten Attraktionen. Wieder bin ich schon recht früh nach Shiba, an den Hafen von Tokio, gefahren. Dort habe ich gleich beim Ausgang von der Haltestelle den Tokyo Tower gesehen - einen Nachbau des Eiffelturms aus Paris, da sieht man auch gleich wieder diese Kopierfreude der Japaner ;-)
Da das U-Bahn-Netz so hervorragend ausgebaut ist, musste ich dafür auch gar nicht weit laufen. Ich bin dann aber doch nicht hoch gefahren, es war ja auch erst so 8 Uhr morgens und ich weiß gar nicht, ob man so früh überhaupt da hoch konnte.

Also bin ich weiter gezogen durch den Park direkt am Fundament vom Tokyo Tower und da habe ich wieder etwas schönes gefunden. Direkt dort war ein kleiner Schrein:
Es ist wirklich schön zu sehen wie sehr die Japaner diese heiligen Stätten pflegen auch wenn sie noch so klein sind und regelmäßig frische Blumen hin bringen. Das war dann im Nachhinein auch ein schöner Kontrast für die beiden riesigen Tempel, die ich mir im Laufe des Tages noch angesehen habe.

So auch den nächsten Tempel, der einst das buddhistische Zentrum in Japan darstellte, bis er in der Meiji-Zeit durch die Öffnung zum Westen und der Etablierung des Shintoismus als Staatsreligion an Macht verlor.
Hauptgebäude
Hier das Hauptgebäude des Zojoji zu sehen (sehr beeindruckend wenn man bedenkt, dass die kleine Tür unten rechts so eine normale Höhe hat.)
Dazu gehörten noch diverse Nebengebäude und ein alter Friedhof. Natürlich gab es auch hier wieder viele schöne Kirschbäume.
Im Hintergrund mischt sich wieder die Moderne ins Bild
Auf dem Gelände waren an dem Morgen nicht viele Leute unterwegs - allerdings auch eine Gruppe von Indern - was bei einem bedeutenden Tempel des Buddhismus auch nicht so verwunderlich ist. In meinem Hotel sind allerdings die Mehrheit der ausländischen Gäste (Süd-)Koreaner, was auch nicht so recht verwunderlich ist bei der geografischen Nähe der Länder.

Interessant finde ich auch irgendwie, dass es auch hier Glocken gibt (die mindestens so beeindruckend sind wie viele in europäischen Kirchen) allerdings werden sie deutlich seltener geläutet. Meist zu besonderen Anlässen, wie etwa Neujahr.

Auch nicht vorenthalten möchte ich euch noch folgendes Bild von einer echt schönen Statue (auch etwas, was ich in Japan bisher eher seltener gesehen habe):
Natürlich hab ich auch mal wieder die Augen zu ;D

Als ich vom Tempelgelände runter war, habe ich dann noch ein schönes Foto vom ebenso beeindruckenden Haupttor gemacht:
Um das Gelände herum sind noch weitere Tore an den Straßen zum Tempel hin positioniert. Allerdings verschwinden die meisten von diesen in der Hochhausflut vom Hafenviertel.

Dort bin ich dann etwas herum geirrt, um den Hamarikyu Garten zu finden. Mein initialer Gedanke war eigentlich, dass das vielleicht so ein künstlich angelegter Garten für die Manager vom belebten Hafenviertel ist aber durch einen kostenlosen Audi-Guide bekam ich dort dann die Information, dass dieser Garten schon über 300 Jahre alt ist und von einem Shogun angelegt wurde - aus Liebe zu Gärten und auch um Staatsgäste zu empfangen und zu entertainen.
Teehaus auf einer Insel
Das komplette Areal wurde tatsächlich künstlich durch Methoden der Landgewinnung erzeugt und durch Flüsse auf beiden Seiten wird dieser See gespeist. Man kann sich also darauf verlassen, dass alles in diesem Park bestimmten ästhetischen Grundsätzen folgt und es heißt, dass man in Japan nirgends einen schöneren See finden wird.
Auch an Land standen noch weitere Teehäuser und es heißt, dass Gäste im Schnitt etwa 12 Stunden im Garten verbracht haben sollen. Im Laufe der Zeit wurde der Garten von den Tokugawa Shogunen dann auch zu anderen Zwecken genutzt, etwa zum Reit-Training, dem Jagen von Enten und sogar ein Elefant wurde hier untergebracht.
Im 2. Weltkrieg wurde das Areal stark zerstört und die meisten Gebäude waren verloren - nur ein Schrein am Rande und ein mittlerweile 300 Jahre alter Baum überlebten die Bombardierung. Mittlerweile dient der Park quasi nur noch dem Sightseeing,

Von dort aus ging es dann nach Asakusa, einem weiteren wichtigen religiösen Ort. In den Straßen war dann gegen Mittag schon sehr viel los und einige (japanische) Touristen haben eine Tour mit Rikschas gemacht - allerdings konnten die Fahrer nur Japanisch, wodurch das für mich nicht in Frage kam.
Mal ein Foto ohne die riesige Menschenmenge
Auch zu diesem Areal gehören wieder mehrere Nebengebäude und ein schöner Park. Allerdings hab ich da schon fast einen Koller bekommen und bin etwas weiter vom Schrein weg gegangen, um mein Mittagessen zu essen. Die ganze Lauferei macht auch total hungrig, allerdings darf man dann auch nicht so viel essen, sonst kommt man nicht mehr hoch ;D

Die Gebäude vom Tempel waren wirklich alle traumhaft schön aber ich kann hier nicht alle zeigen. Mehr Bilder findet man auf meiner Facebook-seite und dann natürlich wenn ich sie dem ein oder anderen von euch mal persönlich zeigen kann.

Dieses Teil war bestimmt 5 Meter hoch
Von weitem konnte ich dann auch das Schauspiel von einer Geisha sehen und hören. Allerdings war es so krass voll, dass ich nicht nahe genug ran gekommen bin, um ein halbwegs gutes Foto zu machen. Man kann sich echt nicht vorstellen wie viele Menschen da, bei (für mich) T-shirt-Wetter, dort an dem Schrein waren.

Ich war dann sehr froh, als ich vom Gelände des Tempels runter gelaufen bin in Richtung Tokyo Sky Tree. Auf meinem Weg dort hin bin ich dann von einem jungen Japaner auf Englisch angesprochen worden. Wie sich heraus gestellt hat, ist er ein Student aus Saitama, der sich eigentlich mit einem Freund am Tempel treffen wollte und aber vom ihm versetzt wurde. Ich würde sagen sein Englisch war etwa auf dem Niveau von einem durchschnittlichen Realschüler - was aber für einen Japaner doch recht beeindruckend war. Später hat er mir dann erzählt, dass er eine Weile in L.A. gelebt hat (er studiert auf so einer Art Film-Akademie, was dann natürlich für ihn Sinn gemacht hat).
Wir sind dann in die Nähe vom Sky Tree gelaufen und da hat er noch ein Bild von mir gemacht:
Er hat mich dann noch zum Karaoke eingeladen und ich muss echt sagen, dass sowas schon sehr witzig ist - allerdings auch echt anstrengend so schnell Hiragana zu lesen! Oft habe ich vor allem die letzten 3 Hiragana wirklich singen können, der Rest war einfach viel zu schnell :/ ... ach und natürlich auch die regelmäßig in japanischen Songs vorkommenden englischen Abschnitte waren natürlich auch kein Problem.

Gegen Nachmittag hab ich mich dann verabschiedet - immerhin war ich ja auch schon seit 4 Uhr morgens wach gewesen und kaum an einem Tag mehr gelaufen als an diesem.
Er ist dann mit dem Fahrrad wieder 1,5 Stunden nach Saitama zurück gefahren (das ist sogar schon außerhalb der Präfektur von Tokio).

Auch wenn ich es nicht wollte, war ich dann so schrecklich müde, dass ich schon etwa um 6 Uhr abends eingeschlafen bin. Allerdings konnte ich dann immerhin auch etwas länger durchschlafen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen