The University of Aizu Haupteingang

Montag, 4. November 2013

Internationales Essen und Kimono Fashion show

Es war wieder richtig viel los und ich weiss schon gar nicht mehr wie ich das alles erzaehlen soll. Also will ich hier vor allem von den Highlights erzaehlen.
Die University of Aizu feiert in diesem Herbst ihr 20 jaehriges Bestehen. Daher gibt es aktuell allerlei internationale events an der Uni. Bis mitte Dezember gibt es hier in der Mensa der Uni jede Woche andere internationale Gerichte.
Um dafuer auch ordentlich die Werbetrommel zu ruehren hat man im Vorfeld auch ordentlich Werbung gemacht - unter anderem mit einer Verkostung kleiner Kostproben.
Da Anfang Dezember auch eine Woche lang Deutschland das kulturelle Thema sein wird, gibt es dann auch fuer 2 Tage in der Mensa Sauerbraten mit Knoedeln und Rotkraut. Und da es hier an der Uni so eine grosse Anzahl an deutschen Studenten gibt *hust hust* hat man mich natuerlich zur Verkostung eingeladen.
Das deutsche Essen (natuerlich mit Staebchen gegessen...)
Vom Aussehen her sah das schon sehr nach original deutschem Essen aus, geschmacklich hat man aber schon deutlich gemerkt, dass die Koeche wohl noch nie in Deutschland essen waren. Eigentlich ist das Programm auch so gestaltet worden, dass die Rezepte von den (auslaendischen) Ehefrauen von Professoren bereit gestellt wurden. Die einzige Ausnahme von der Regel war Deutschland, da wir nur einen deutschen Professor an der Uni haben, der mit einer Japanerin verheiratet ist. Sie hat sich wirklich Muehe gegeben aber sie ist eben doch keine Deutsche. Trotzdem eine echt tolle Anstrengung zur Voelkerverstaendigung!
das russische Essen, gekocht von der Ehefrau von prof Markov
Bei diesem Event war dann auch ein Fernsehteam des lokalen Fernsehsender von Fukushima in der Mensa und die haben allerlei Interviews gefuehrt. Natuerlich auch mit mir muahaha :-)

Das Video ist leider komplett auf japanisch und auch das Interview mit mir (natuerlich, man wuerde da ja nie was auf Englisch ausstrahlen xD)
Als Auslaender in Japan ist man schon echt ein Superstar ohne irgendwas dafuer zu tun.

Einige Tage spaeter war ich dann mit einigen Frauen von der Uni bei einer Fashion show fuer Kimono Moden - natuerlich als Model. Das war echt total aufregend und ich hatte ein paar Tage davor auch eine kleine Erkaeltung aber ich habe mich rechtzeitig zum Event noch erholen koennen.
Es war eine Veranstaltung vom lokalen Verein zur Erhaltung der Kimono-Tradition in Japan. Hauptsaechlich waren Frauen des mittleren und hoehren Alters Mitglied in dem Verein. Dabei scheint es dort nicht nur darum zu gehen den Kimono zu tragen sondern auch das korrekte Anziehen des Kimonos zu erlernen und bestimmte ausgefallene Techniken zu ueben.
Dadurch waren wir an diesem Tag in gewisser Weise auch nur laufende Kleiderstaender fuer die ausgefallenen Formen der Guertel (auf Japanisch "Obi")
Die vielen Omis und Models
Nach 6 Monaten an einer Informatik-Uni kommt es einem da schon echt komisch vor in so einer grossen Gruppe an Frauen zu stehen. :D Je ein Model hat eine erfahrene Frau aus dem Verein zur Seite gestellt bekommen. Natuerlich wurden uns die Kimonos und selbst die Haarnadeln bereitgestellt. Netterweise hat man uns dann auch eine Bento-box (fuers Mittagessen) kostenlos gegeben. Wie immer hat man uns sehr respektvoll und freundlich behandelt.
Beim Angezogen werden von "meiner Omi"
Ich war wieder total beeindruckt wie froehlich und ausgelassen diese Frauen miteinander umgegangen sind, obwohl die Umgangsformen in Japan oft so steif und formal scheinen.

Es war auch echt toll mit so vielen netten Frauen von meiner Uni unterwegs zu sein. Unter anderem war auch wieder Ying mit dabei, die mittlerweile in ein anderes Lab gewechselt ist.
Ying - wie immer bezaubernd
An solchen Tagen erscheint mir die ganze Arbeit im Buero total surreal und am liebsten wuerde ich gern irgendwo auf dem Land in einem kleinen, alten, japanischen Haus wohnen und Hausfrau werden. Allerdings weiss ich auch genau, dass ich spaetestens nach 2 Wochen vor Langeweile sterben wuerde ;D
internationale Frauen von meiner Uni
Ich muss auch sagen, dass der Kimono zwar schoen aussah aber auch echt etwas unbequem war - fuer so ein paar Stunden kann man das aushalten aber einen ganzen Tag wuerde ich das nicht schaffen. Allerdings mag das auch daran gelegen haben, dass mein Obi (dieser breite silberne Guertel) hinten zu einer komplizierten Form gefaltet wurde, dadurch war das vielleicht auch etwas unbequemer als sonst.
Bei der Fashionshow wurden wir dann in 3er Teams in einer perfekten Ordnung auf die Buehne gerufen und mussten Schildchen mit einer Erklaerung der Form des Obis vorhalten und dann unseren huebschen Ruecken praesentieren.
Mein "Hinterteil"

Als Auslaenderinnen haben wir natuerlich auch bei der Fashion show wieder viel Aufmerksamkeit bekommen. Viele Japaner haben uns danach gesagt wie huebsch wir waren, irgendwie bin ich diese ganzen Komplimente echt nicht gewohnt. :/
Spaeter bei der Show durften wir dann im Publikum zugucken, denn da hat man dann vorgefuehrt wie man frueher die Prinzessinnen und Prinzen angezogen hat. Der Prinz war auch mal wieder wesentlich frueher als die Prinzessin fertig.
Insgesamt hat man der "Prinzessin" an dem Tag etwa 20 Kilogramm Stoff angezogen, allerdings waren frueher eher 30 bis 40 Kilogramm ueblich... und das bei den zierlichen Japanerinnen, die ja selten mehr als 60 Kilo wiegen. Das Maedchen selbst konnte schon am Ende kaum noch laufen, so viele Schichten an Kimonos hatte man ihr angezogen.
Insgesamt war es aber ein echt cooles Event und ich bin froh, dass es sowas in Aizu gibt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen